Die Schule am Weißeplatz gedachte traditionell am 9. November der Opfer der Reichspogromnacht des Jahres 1938 und der Verfolgten des NS Regimes. So trafen sich Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte am Stolperstein von Walter Arthur Handschuh, welcher sich vor seinem Wohnort in der Holzhäuser Straße 62 befindet. Jährlich putzen Schülerinnen und Schüler der aktuellen 9. Klassen diesen Gedenkstein, um an die Grausamkeiten der NS Zeit zu erinnern.
Walter Handschuh wurde am 1. März 1895 in Leipzig geboren und hatte von Geburt an eingeschränkte geistige Fähigkeiten. Er lebte im Erwachsenenalter bei seiner Schwester und konnte, trotz Einschränkungen, einfache Hilfsarbeiten verrichten und erhielt von seinen Arbeitgebern positive Rückmeldungen. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde Walter Handschuh 1936 zwangssterilisiert und am 14. März 1939 in die Städtische Arbeitsanstalt in der Riebeckstraße eingewiesen. Im August 1939 wurde er vom Amtsgericht Leipzig entmündigt und an den Bezirksfürsorgeverband zur Verwahrung überwiesen.
Am 12. Februar 1941 wurde er in die Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein transportiert und noch am selben Tag im Alter von 45 Jahren mittels Gas ermordet.
Quelle: Beier, Achim: 2024. https://stolpersteine-guide.de/map/biografie/2016/handschuh-walter (Aufgerufen am 19.11.2024)